Sie haben Vertrauen zu Ihrem Kind und dass es keinen Blödsinn im Internet macht? Gut so!

Wie immer in der Erziehung basiert auch die Medienerziehung auf Vertrauen und gutem familiärem Umgang. Treten Probleme auf, ist das Gespräch die beste Lösung. Wenn Sie sich für die Webseiten interessieren, auf denen Ihr Kind surft, wenn Sie ihm häufiger über die Schulter schauen und regelmäßig über das Erlebte sprechen - prima, weiter so.

 

... und trotzdem ist es eine gute Idee, ein Jugendschutzprogramm zu installieren.

Warum? Die Anbieter "böser Inhalte" im Netz sind oft sehr geschickt in dem, was sich Suchmaschinenoptimierung nennt. Da erwartet Ihr Kind bei einem Klick einen passenden Inhalt, aber ungewollt wird es von seltsamen sexuellen Handlungen im Großformat, von Blut und Gewalt oder anderen verstörenden Inhalten überrascht. Weil Kinder glücklicherweise neugierig sind, klicken sie weiter...

 

Die wichtigste Aufgabe von Jugendschutzprogrammen: Die ungewollte Konfrontation mit gefährlichen Inhalten vermeiden

Die größten Gefährdungen im Internet geschehen ungewollt. Wenn die Kinder eigentlich etwas ganz anderes aufrufen möchten, aber z.B. durch einen Vertipper oder einen Klick auf ein vermeintlich passendes Suchergebnis oder einen als schlechten Scherz zugeschickten Link zu entwicklungsbeeinträchtigenden Seiten gelangen. Die Wucht der Inhalte ist um so stärker, da sie nicht erwartet werden. Machen sich Kinder und Jugendliche hingegen gezielt und heimlich auf in "verbotenes Terrain", dann sind sie immerhin in vorsichtiger Hab-Acht-Stellung im Bewusstsein ihres verbotenen Tuns, was das Erlebste wesentliich leichter verdaulich macht (wobei es im Netz auch viele Inhalte gibt, die für Minderjährige nicht zu ertragen sind, egal in welcher Stimmung). Insbesondere gegen ungewollte Konfrontation mit verstörenden Inhalten wirken Jugendschutzprogramme.

 

Die Sogwirkung mancher Inhalte ist extrem

Nach vielen Jahren Erfahrung mit gefährlichen Inhalten im Internet müssen wir leider erkennen, dass die Sogwirkung und der Neugier-Faktor mancher Inhalte im Internet extrem ist. Schon Erwachsene schaffen es kaum, zum Schutz ihrer eigenen Seele den Browser zu schließen. Für Kinder ist es noch weit schwieriger.

 

Deshalb: In jedem Fall surfen Kinder und Jugendliche mit installiertem Jugenschutzprogramm sicherer als ohne. Wenn Sie Ihrem Kind viel Freiheit einräumen möchten und nur die starken Gefährdungen ausblenden, können Sie das Jugendschutzprogramm unabhängig vom tatsächlichen Alter Ihres Kindes auf "ab 16 Jahre" (also ein passendes Geburtsjahr) stellen - das ist freie Elternentscheidung.